wettbewerb neubau hofgartencafe

auslober: Burghauptmannschaft Österreich
gegenstand: Erlangung eines baukünstlerischen Vorentwurfskonzeptes
wettbewerb: offener - 1-stufiger - Realisierungswettbewerb

lage und erschliessung:

der neue hofgartenpavillion wird an die stelle des alten hofgartencafes von architekt clemens holzmeister plaziert und berücksichtigt mit seiner ausformung und ausdehnung den schützenswerten baumbestand.

mit der positionierung des hauptzugangs auf der südseite des neuen hofgartengebäudes wird die bestehende aufweitung des hofgartenweges als idealer und angemessener zugangsbereich genützt.

durch die nahelage zum bestehenden tor in der ostseitigen hofgartenmauer wird der entstehende mci-campus und die sowi-universität gut angebunden und eine sichere entfluchtung im brandfall gewährleistet.

der dem hofgarten zugewandte gastgarten wurde hinsichtlich seiner größe und proportion an den neuen hofgartenpavillion angeglichen.

mit dieser abstimmung bilden das neue hofgartencafe und der vorgelagerte gastgarten eine räumliche einheit, die sich ruhig und ausgewogen in die hofgartenlandschaft einfügt.

durch eine geradlinige und direkte wegeführung vom gastraum zum gastgarten und eine dazu abgestimmte tischaufstellung wird eine ruhige und geordnete atmosphäre erzeugt, mit der der vorgabe eines stimmigen gesamtkonzeptes für den neubau und den vorgelagerten aussenbereich entsprochen wird.

vom hofgartenseitigen zugang zum gastgarten wurde aus der bestehenden weggabelung heraus ein mäanderförmige gehweg entwickelt, welcher spielerisch die baumbepflanzung berücksichtigt und einen harmonischen und funktionellen übergang vom gastgarten zum hofgarten erzeugt.

an der südwestseitigen gabelung der hofgartenwege werden in der verlängerung zwei gut einsehbare zugänge zum gastgarten angeboten.

die überwindung des höhenunterschiedes zwischen hofgartenniveau und pavillon erfolgt über eine dreistufige aussentreppe bzw. eine parallel zur südfassade verlaufende rampe als barrierefreier zugang.

entwurfskonzept und architektur:

der bauplatz ist von imposanten alten laubbäumen umgeben, welche mit ihrer erhabenheit eine ganze besondere naturkulisse und atmosphäre erzeugen.

es liegt also in der natur der sache, dass sich der neue pavillionbau mit einer naturnahen bebauung an den naturraum angleicht und sich damit stimmig in die hofgartenlandschaft einfügt.

diesem entwurfsansatz folgend, wird ein kompakter und damit platzsparender flachbau in holzbaubauweise vorgeschlagen, der mit meiner reduzierten formensprache und einem ehrlichen ausdruck von material und struktur das neue hofgartencafe als element des gartens erlebbar macht.

in analogie zu den weit auskragenden baumkronen wird ein umlaufendes und zum gastgarten hin weit auskragendes vordach konstruiert, welches von starken holzwänden, als pendant zu den dicken baumstämmen, getragen wird.

die grünfläche zwischen den bäumen findet seine entsprechung in einem begrünten flachdach, welches mit einer hochwertigen bepflanzung die bebaute fläche, zumindest teilweise, wieder an die natur zurückgibt.

die l-förmige angeordneten wandscheiben bilden zusammen mit den auskragenden decken die konstruktive struktur des baukörpers und gliedern den gästeraum in drei zusammenhängende und zum gastgarten orientierte raumeinheiten.

mit dem stützenfreien vordach wird die übereck geführte terrasse zur gänze überdeckt und die beabsichtigte horizontale ausdehnung des gebäudes unterstrichen.

mit der dreistufigen anhebung des cafeniveaus wird wie schon beim alten hofgartencafe und dem sanierten musikpavillion der ausblick von der terrasse und dem gästeraum in den grünraum erweitert und dem gebäude mehr präsenz verliehen.

die beschränkung auf die materialien holz für die aussenhülle, beton für den terrassensockel und glas für die fenster-türöffnungen sollen die intension für ein ruhiges und unaufgeregtes erscheinungsbildes unterstreichen.

die abfolge von holzverkleideten wandscheiben und raumhohen verglasungen, einem gediegenen holzboden und einer verkleideten holzdecke verleihen den gaststuben eine ruhige und behagliche atmosphäre.

funktion - räume - wegeführung - erschliessung:

für das neue hofgartencafe wurde nicht ein großer gastraum geschaffen, sondern dieser aus atmosphärischen und funktionellen gründen in drei räumlich differenzierte "gaststuben" unterteilt.

die zwei zueinander offenen gaststuben 1+2 bilden zusammen mit der bar und der tanzfläche einen gastraum, welcher im bar- und gangbereich durch die ausbildung eines oberlichtkranzes als atrium fungiert.

die große gaststube3 wurde bewusst etwas abgesondert im hinteren bereich des gastraumes angeordnet und ermöglicht damit nach bedarf eine ungestörte veranstaltung.

die drei "gaststuben" des gästeraums orientieren sich mit ihren raumhohen verglasungen zum west- und südseitigen gastgarten und stellen einen fließenden übergang zwischen dem innenraum und den vorgelagerten aussenterrassen her.

mit der zentralen anordnung der bar ist der zu- und durchgangsbereich gut einsehbar und kann in verbindung mit der angrenzenden als tanz- und begegnungsfläche genützt werden.

an beiden seiten der bar wurden durchgänge zur servicestation geplant, welche einen kreuzungsfreien ablauf für die ausgabe und rückgabe der speisen und getränke ermöglicht.

für die "kurzwegige" bewirtung des gastgartens sind abgestimmt auf die verkehrswege im pavilloncafe zwei aussenzugänge in form von automatischen schiebetüren und zwei der überdeckten terrasse vorgelagerte aussentreppen vorgesehen.

die betriebs- und sanitärräume sind kompakt in der rückseitigen spange angeordnet und werden alle über fensteröffnungen mit ausreichend tageslicht versorgt und können bei bedarf natürlich be- und entlüftet werden.

die küche wurde zur optimierung der betrieblichen abläufe in einen vorbereitungsraum für gemüse und salate und in die vorgelagerte hauptküche zoniert.

die kühlzellen können den hygienischen auflagen entsprechend über einen "unreinen" gang befüllt und die lebensmittel vom reinraum küche entnommen werden.

die spüle wurde im raumverbund mit der küche und direkt angrenzend an die geschirrrückgabe positioniert, womit für das personal kurze wege gewährleistet sind.

die lebensmittel werden über den lastenaufzug aus den lagerräumen im kellergeschoss angeliefert und über einen zentralen verteilergang an die lagerräume im erdgeschoss verteilt.

die vertikale erschließung zwischen keller- und erdgeschoss erfolgt über eine zweiläufige podesttreppe oder dem gegenüber positioniertem aufzug an der ostfassade des gebäudes.

ökölogische aspekte - materialisierung:

mit der naturnahen holzbauweise wird nicht nur optimal der vorgabe einer nachhaltigen und ökonomischen errichtung des neuen hofgartencafe entsprochen, sondern auch eine materialwahl getroffen, die für diesen speziellen ort prädestiniert ist.

die hinterlüftete holzfassade aus einer vertikalen lärchenschalung, der holzlattenrost für die terrassen und die holzverkleideten vordächer wird ein einheitliches gesamtbild ergeben, welches sich stimmig in die umgebung einfügt.

mit der verwendung des natürlichen werkstoffes holz für die böden, die wandverkleidungen und die akustikdecken im gästeraum wird auch im innenbereich ein gediegene und angenehme atmosphäre geschaffen.

für die aussenflächen wird ein wassergebundener und damit ökologischer stabilizer-belag vorgeschlagen, der im gastgarten einen sandbeigen und für die gehwege einen zu den hofgartenwegen abgestimmten kiesgrauen farbton erhalten soll.

ökonomische aspekte - konstruktion:

die konstruktion des neubaus ist in holz-beton-hybrid-bauweise mit tragenden schottenbauweise und einem aussteifenden stiegenhauskern geplant.

durch die strukturierte anordnung der tragenden wandscheiben werden wirtschaftliche deckenspannweiten mit geringen deckenstärken und ein flexibler innenausbau ermöglicht.

der aufbau des flachdaches ist als extensiv begrüntes flachdach geplant, das neben der reduktion von lärm und staub, die speicherung von regenwasser ermöglicht und die artenvielfalt fördert.

durch die effiziente holzbauweise können die wand- und deckenelemente vorgefertigt und die bauzeit im sinne einer wirtschaftlichen herstellung verkürzt werden.

durch den kompakten baukörper, die hochgedämmte außenhülle und mit dreifach-verglasten fenstern ist ein sehr geringer energiebedarf zu erwarten.

durch das rundum auskragende vordach wird eine sommerliche überhitzung der innenräume und damit verbundene energieaufwendige kühlung vermieden.

der einsatz einer kontrollierten be- und entlüftung mit wärmerückgewinnung wird jedoch aus energetischen und betriebs-wirtschaftlichen gründen empfohlen.

das budgetziel wird mit dem vorgelegten entwurf für einen klar strukturierten baukörper, einer effizienten holz-bauweise und einer angemessenen aussenraumgestaltung eingehalten.

konzept kunst am bau::

für die integration von kunst am bau ist die künstlerische gestaltung eines zeitgemäßen und auf die formensprache und materialisierung des neubaus abgestimmten brunnes bzw. ein wasserspiel angedacht.

die dafür vorgesehene aufstellfläche befindet sich zwischen den südwestseitigen hofgartenzugängen und könnte als abgrenzung zur gehwegbelag des gastgartens mit einem kopfsteinpflaster belegt werden.

die im grundrissplan dargestellte konfiguration des brunnes dient lediglich der definition der lage und soll in keinster weise die künstlerischen gestaltungsfreiheit einschränken.

begrenzungslösung:

für die abgrenzung des gastgartens vom hofgarten wird ein modulares und witterungsbeständiges zaunsystem mit einem hochwertigen edelstahlseilnetz vorgeschlagen.

die leichte und durchlässige netzstruktur ermöglicht am besten ein fließenden übergang vom gastgarten zur grünfläche des hofgartens.

für die westseitigen zugänge zum gastgarten und die südseitigen gehwegtore werden einheitliche und passend zum zaunsystem gestaltete doppeltore eingesetzt.

dieses einfache einfriedungssystem harmoniert mit der reduzierten formensprache des neuen hofgartencafes und fügt sich unauffällig und zurückhaltend in die hofgartenlandschaft ein.

sonnenschutz gastgarten:

als sonnenschutz für den gastengarten sind quadratische sonnenschirme mit einer hellbeigen stoffbespannung und einem braunen gestellfarbe vorgesehen.

die windstabilen und robusten großschirme mit einer spannweite von 4m schließen dank teleskopmechanik über den tisch- und terrassenmöbeln und können unkompliziert mit beschwerten schirmständern aufgestellt werden.

die sonnenschirme sind mit einer integriertem led-beleuchtung ausgestattet, sodass man sich auch noch in den abendstunden im gastgarten aufhalten kann.

die gastro-großschirme werden entsprechend der tischaufstellung aneinandergereiht und können durch den solarbetriebenen antrieb per fernbedienung in kürzester zeit gleichzeitig geöffnet oder geschlossen werden.